Das PoliScan-Speed-Messgerät ist wohl eines der weitverbreitesten Geräte zur Geschwindigkeitsüberwachung. Diese Technik zur Geschwindigkeitsmessung von der Firma Vitronic ist oft in festen Blitzersäulen verbaut, kann aber auch in mobilen Geräten genutzt werden. So sind die mobilen PoliScan-Speed-Geräte entweder in Anhängern verbaut oder stehen am Straßenrand auf einem Stativ.
Dieses Geschwindigkeitsmessgerät erfasst die Messdaten mittels Lasertechnik. Das Messergebnis muss nicht immer Fehlerfrei sein. So eine Technik ist komplex und wird von vielen Faktoren beeinflusst.
Das Messverfahren und die potenziellen Fehlerquellen
Das PoliScan Speed nutzt für die Geschwindigkeitsmessung die sogenannte LIDAR-Technik. Dabei werden in einer Sekunde mehrere Laserstrahlen durch das Gerät abgegeben, sodass ein fächerförmiger Kegel aus Licht entsteht.
Fährt ein Fahrzeug durch diesen Bereich, werden die Laserstrahlen davon reflektiert und die Entfernung zwischen Auto und Lasermessgerät bestimmt. Für die Auswertung wird aus diesen Daten die Geschwindigkeit ermittelt und bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ein Bild aufgenommen, welches das Fahrzeug frontal zeigt.
Dieses Messsystem ist als standardisiertes Messverfahren zugelassen. Dennoch gibt es Zweifel an der Verkehrsüberwachung mittels des PoliScan-Speed-Messgeräts.
Wie jeder andere Blitzer auch, muss der PoliScan Speed korrekt aufgebaut und verwendet werden. Des Weiteren muss das Messgerät geeicht sein und nur geschulten Messbeamte dürfen das Messgerät bedienen.
Bei Geschwindigkeitsmessungen mit dem PoliScan Speed sind bereits Fehlerquellen bekannt. So gibt es Sofwareversionen bei denen die Messung der Geschwindigkeit und das Auslösen der Kamera nicht gleichzeitig geschehen. Aus diesem Grund können Zweifel hinsichtlich der Zuordnung eines Messwertes entstehen, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig in dem Auswerterahmen des Blitzerfotos zu erkennen sind.
Weiterhin gibt es bereits mehrere Gerichtsurteile (bspw. OLG Karlsruhe), die die Ergebnisse des Messgerätes für nicht verwendbar erklärten. Laut Urteil entspricht die Messwertbildung nicht der Bauartzulassung des Geräts.
Dort ist festgehalten, dass Objektpunkte, die außerhalb des Messbereichs liegen, nicht bei der Bildung des Messwerts berücksichtigt würden. Es stellte sich jedoch heraus, dass auch andere Rohdaten Einfluss auf den Messwert haben. Aus diesem Grund kann es beim PoliScan Speed zu einem Messfehler kommen.
Wie prüfe ich meine Messung
Wenn Sie geblitzt wurden wird Ihnen im normalen Bußgeldverfahren ein Bußgeldbescheid zugestellt. Alle Bußgeldbescheide weisen das Messverfahren und das Messgerät aus. Wenn bei Ihnen das PoliScan Speed vermerkt ist, lohnt es sich Akteneinsicht zu fordern. Diese kann ich gerne für Sie beantragen. Schicken Sie mir gerne Ihren Bußgeldbescheid zur Prüfung.