Das Traffistar S350 ist ein häufig genutztes Messgerät zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung. So sind die mobilen Traffistar-S350-Geräte entweder in Anhängern verbaut oder stehen am Straßenrand auf einem Stativ.
Dieses Geschwindigkeitsmessgerät erfasst die Messdaten mittels Lasertechnik.
Wie jeder andere Blitzer auch, muss das Traffistar S350 korrekt aufgebaut und verwendet werden. Des Weiteren muss das Messgerät eine gültige Eichung haben und nur geschulten Messbeamte dürfen das Messgerät bedienen.
Dieses Messsystem ist laut Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) als standardisiertes Messverfahren zugelassen, dennoch gibt es ein Gerichtsurteil des saarländische Verfassungsgerichtshof, welches die Messdaten der Messgeräte im Juli 2019 als nicht verwendbar erklärte. Da das Gerät keine Rohmessdaten der Geschwindigkeitsmessungen speichert ist eine zuverlässige Nachkontrolle des Messergebnisses nicht möglich.
Durch ein Software-Update der Firma Jenoptik kann die Speicherung der Rohdaten nachgerüstet werden, um ein faires Verfahren zu gewährleisten.
Das Messverfahren und die potenziellen Messfehler
Wie bei jedem Lasermessgerät werden in einer Sekunde mehrere Laserstrahlen durch das Gerät abgegeben, welche eine Art Laserteppich auf die Fahrbahn werfen. Diese Messtechnik erfasst den Verkehr schon etwa 70 Meter vorher.
Fährt ein Fahrzeug durch diesen Bereich, werden die Laserstrahlen davon reflektiert und die Entfernung zwischen Auto und Lasermessgerät bestimmt. Für die Auswertung wird aus diesen Daten die Geschwindigkeit in km/h ermittelt und bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ein Messfoto aufgenommen, welches das Fahrzeug frontal zeigt.
Hunderte von Einzelmessungen des Messverfahrens ermöglichen es dem Traffistar S350, zwischen PKW und LKW zu unterscheiden.
Wie auch bei anderen standardisierten Messverfahren können auch beim Traffistar S350 Messfehler auftreten. Wird das Lasermessgerät im falschen Winkel zur Fahrbahn aufgestellt, kann dies das Messergebnis verfälschen.
Weiterhin besteht laut Verkehrsrecht eine Eichpflicht für Geräte, die zur Messung der Geschwindigkeit eingesetzt werden. Wird auf die Eichung nach Eichgesetz verzichtet, kann kein korrektes Messergebnis erwartet werden.
Weiterhin sollten auch im Vorfeld Testmessungen des Messgerätes durchgeführt werden, um den Traffistar S350 richtig zu justieren. War dies nicht der Fall, kann das Ergebnis des Messgeräts ebenfalls verfälscht sein.
Außerdem kann es beim Traffistar S350 zu Problemen bei der Zuordnung einer Messung kommen, wenn sich mehrere Fahrzeuge zur gleichen Zeit im Messbereich befinden. Möglicherweise wurde Ihnen das Ergebnis eines anderen Kfz zugeordnet, was den Bußgeldbescheid unwirksam macht.
Wie prüfe ich meine Messung
Wenn Sie geblitzt wurden wird Ihnen ein Bußgeldbescheid zugestellt. Neben den Tatvorwürfen und Sanktionen, wie ein Bußgeld, Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot, weisen alle Bußgeldbescheide das Messverfahren und das Messgerät aus. Sollte bei Ihnen das Messgerät Traffistar S350 ausgewiesen sein, kann es sich lohnen, das Bußgeldverfahren anzufechten und Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Ich als Fachanwalt kann für Sie Akteneinsicht fordern und prüfen, welche Softwareversion bei dem Gerät genutzt wurde. Die Zulassung des Traffistar S350, welche die Physikalisch-Technische Bundesanstalt vergeben hat, wird durch das Gerichtsurteil des saarländischen Verfassungsgerichtshof nicht entkräftet. Außerdem gilt das Urteil des Verfassungsgerichtshofs Saarbrücken nicht bundesweit, ich prüfe aber gerne, ob sich in Ihrem Fall ein Einspruch lohnt.
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